Ọlaide Frank | Lyrikerin
Ọlaide E. Frank (*1994) ist in Berlin aufgewachsen. Sie schreibt Lyrik/Poesie über Themen wie Identität, Verletzlichkeit und Zwischenmenschlichkeit. Im Literarische Diverse Verlag erschien 2021 ihr erster Gedichtband „Dunkelkalt“.
Seit 2021 übersetzt sie Texte aus dem Englischen ins Deutsche und ist Teil des Salon der Perspektiven, einer Initiative zur Erforschung und Sichtbarmachung von Machtdynamiken in künstlerischen und wissenschaftlichen Berufen innerhalb der Dominanzgesellschaft.
Website / Blog: vonkopfbismond.com
In meiner selbstständigen Arbeit als Lyrikerin (Autorin) schreibe ich Gedichte, Poesie und Kurzprosa. Genauer gesagt schreibe ich, überarbeite ich, lasse es liegen, greife es wieder auf und schicke es an Magazine oder stelle es als Manuskript für einen Gedichtband zusammen. Manchmal teile ich die Texte auch online.
Bei der Entstehung eines Buchs ist mein Job im kreativen Schaffensprozess angesiedelt. Eine Person, die diesen Job machen möchte, sollte Reflektiertheit und Kritikfähigkeit mitbringen und ein Gefühl für Sprache und ihre Wirkung haben. Ich habe einen Mix aus Medien und Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaften studiert. Der Bereich Literatur hat meinen Weg zum Schreiben beeinflusst und mir Mut gemacht, mich auszuprobieren. Ich habe also angefangen Texte zu teilen und sie bei Literaturmagazinen einzusenden.
Was das Schreiben von Lyrik betrifft, gibt es für mich keinen typischen oder regelmäßigen Tagesablauf. Aber Ich schreibe mir, wo ich auch bin, Gedanken und Themen, die mich bewegen, auf und nehme mir gezielt Ruhe zum Schreiben. Oft an meinem Schreibtisch vorm Fenster mit einem Getränk und Musik, so gut von der Außenwelt abgeschottet, wie es geht. Der Zeitaufwand für ein Buch hängt von zeitlichen bzw. mentalen Ressourcen und Inspiration ab. Für meinen ersten Band habe ich ein dreiviertel Jahr gebraucht, da ich lange Pausen nehme, um mit frischem Blick auf das Ganze zu schauen. Von Lyrik oder dem Schreiben allein kann ich (noch) nicht leben und das ist auch ein Aspekt, der mich an der Literaturwelt stört – die Schwierigkeit, Fuß zu fassen und davon leben zu können.
Was mir dafür im Schaffensprozess besonders viel Freude macht, ist das Editieren und Verbessern sowie das Träumen vom Endprodukt. Da ich mich noch als neue Lyrikerin und Autorin sehe, finde ich es besonders spannend und aufregend, wenn mir Schüler*innen schreiben, dass mein Band in ihrer Klasse besprochen wurde.